Dinkel Rules The World!

fat bellyWährend jetzt in der Weihnachtszeit die Meisten von uns beschlossen haben, mal wieder drei gerade lassen zu sein und — wider besseren Wissen — alles in sich hineinzustopfen, was das Auge (wohlgemerkt nicht das Herz) begehrt und sich mit den — im wahrsten Sinne des Wortes — schwerwiegenden Konsequenzen, in Form von mindestens 5 Kilo Hüftspeck, erst im Januar auseinanderzusetzen (wenn überhaupt), habe ich beschlossen, dem noch eins oben drauf zu setzen, was das schlechte Gewissen, bedingt durch die ganze Fresserei, auch noch zusätzlich anregt.

Ich höre euch schon denken: Vielen Dank, liebe Kristine.

Gern‘ geschehen, sage ich.

Mein Lebensgefährte Theo und ich essen z.B. unheimlich gerne Brot. Wenn ich ein Stück Brot bekomme und ein bisschen Käse, vielleicht noch ein Glas Rotwein dazu, bin ich der glücklichste Mensch der Welt. Brot geht allerdings gleich auf die Hüften, jedenfalls ab einem gewissen Alter und dann ist es dem Brot auch egal, ob es sich da an männliche oder weibliche Hüften klettet. Vor allen Dingen Weißbrot ist Gift für jemanden wie mich, der seine Kleidergröße 36 unbedingt behalten möchte. Und einen Lebensgefährten mit einer Weizenwampe möchte ich auch nicht unbedingt. (Allerdings auch keinen mit einem Bierbauch!) Außerdem macht Brot müde, egal ob es nun das eh schon böse Weizenbrot oder das unschuldigere Roggenbrot oder Schwarzbrot ist. Warum das so ist, hängt mit der Verdauung zusammen und wer darüber genaueres wissen möchte, der kann es ja mal googeln. (Natürlich macht auch Rotwein müde, von fettem Essen ganz zu schweigen! Und wer sich die Wampe vollschlägt, wird danach immer müde werden und dicker werden — selbst wenn er sich ausschließlich an „gesunden“ Sachen überfrisst. Es kommt halt immer auch auf die Mengen an.)

Brot essen wir allerdings schon zum Frühstück, oft auch als Sandwich am Mittag und dann wieder zum Kaffee am Nachmittag oder am Abend. In vielen Restaurants wird spelt-1es unaufgefordert dazu gereicht und man isst es, ohne groß darüber nachzudenken. Brot ist zwar ein leckeres Nahrungsmittel aber kein unbedingt gesundes und schon gar nicht in diesen Mengen, die wir verspeisen. Und es geht ja auch nicht nur um Brot und Brötchen; Kekse, Kuchen, Kaffeeteilchen, Pizzaböden und Nudeln gehören ja auch dazu. Alles wird aus Getreide, vornehmlich aus Weizen hergestellt. Einzige Ausnahme bilden „Backwaren“ aus alten Getreidesorten — aus sogenanntem Urkorn. Dinkel ist so ein Urkorn und in letzter Zeit erobern Dinkelbrot, Dinkelplätzchen, Dinkelpasta und Dinkelmehl auch die Supermärkte.

Mühle Z'aarDabei ist es noch gar nicht so lange her, dass kaum jemand wusste, was Dinkel überhaupt ist. Ich erinnere mich noch gut daran, dass man mich im Supermarkt anschaute, als hätte ich nach Hunde- oder Katzenkoteletts gefragt, als ich wissen wollte, ob man auch Dinkelplätzchen führe. Mittlerweile lautet die Frage wohl eher, ob auch überall wo Dinkel draufsteht, noch wirklich Dinkel drin ist — oder zumindest, wie viel! Dinkelprodukte sind so ein Hype geworden, dass ich mich schon frage, wo kommt das ganze Dinkelmehr denn her? Irgendwo müssen doch riesige Anbauflächen dafür entstanden sein, um die Nachfrage überhaupt decken zu können. Ich denke da auch an das gute, native Olivenöl  — wie man jetzt weiß, war da ja auch nicht immer das in der Flasche was draufstand und wir Laien haben es auch nicht gemerkt. (In diesem Zusammenhang frage ich mich auch schon seit einiger Zeit, was denn in einer Flasche französischem Chardonnay oder Burgunder noch drin ist, wenn man bedenkt, dass alleine die Chinesen jedes Jahr 200 Millionen Liter Wein importieren.)

Jedenfalls backen wir unser Dinkelbrot deshalb selbst, auch dank des Thermomix. Nicht weit von hier, in Mühle Z'aar-1Holland, gibt es eine Mühle. OK — zugegeben, die Mühle dient auch nur noch der Show, ihre Flügel drehen sich zwar, aber Mehl wird dort schon seit langem nicht mehr gemahlen. In der Mühle befindet sich nun allerdings ein Geschäft, das Mehle aller Art verkauft, so auch Dinkelmehle. Egal, ob Brot, Pizzaböden, Plätzchen oder Kuchen, bei uns gibt es nur noch Dinkel und alles selbstgebacken.

Im Januar wird Øsel noch mal auf das Thema zurückkommen, in seinem Blog über Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

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Bildmaterial:
Titelfoto und Images 1 und 2: Pixabay free images, commercial use & mods allowed
Fotos 3 und 4: www.molen-dehoop.nl

 

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