Willkommenskultur?

Es ist gerade mal ein halbes Jahr her, da posaunte Frau Merkel energisch, man solle alle Flüchtlinge in Deutschland willkommen heißen. Die deutschen Bürger wurden ermahnt, eine Kultur des Willkommens zu pflegen. Bürger die auf die Straße gingen, weil ihnen der Flüchtlingsansturm, der nach Merkels Worten einsetzte, nicht geheuer war, wurden als asoziales Pack bezeichnet.

ZR-2 Image3Ich habe mir dann mal die Mühe gemacht und den Begriff „Willkommenskultur“ ein wenig recherchiert. Er steht für eine positive Einstellung ggü. Migranten. Der Begriff drückt die Erwartung aus, dass Migranten allen Menschen, egal ob Politikern, Institutionen oder Privatpersonen willkommen sein mögen und sie keinerlei Diskriminierung ausgesetzt werden, sodass das Gefühl von Migranten, wirklich willkommen zu sein, auch auf einer realistischen Grundlage beruhen kann.

ZR-2 Image2Ich finde, die Realität sieht mittlerweile jedoch ganz anders aus. Seit dem 09. März 2016 haben die Länder an der Balkanroute ihre Grenzen für Flüchtlinge geschlossen. Fast 150.000 Flüchtlinge sitzen seither alleine unter menschneunwürdigen Bedingungen an der griechisch-mazedonischen Grenze fest. Hinzu kommen riesige Flüchtlingslager an der Grenze zur Türkei, deren Unterhalt sich die Türkei von der EU auch gut bezahlen lässt und dass nicht nur in Euros. Überall an den neugeschaffenen Außengrenzen der EU entstehen Flüchtlingslager und ich würde gerne wissen, warum Frau Merkel nun wegschaut! Waren nicht vor wenigen Monaten noch alle Flüchtlinge in Deutschland willkommen und war Frau Merkel nicht vor wenigen Wochen sogar noch ganz sicher, dass wir das schaffen?

Zugegeben, ich bin auch gegen die unüberlegte und unkontrollierte Aufnahme von Flüchtlingen, aber ich bin auch dagegen, dass in diesen Flüchtlingscamps Säuglinge erfrieren. All das hätte vermieden werden können, wenn Frau Merkel, wie sonst auch in ihrer politischen Laufbahn, einfach ihren Mund gehalten hätte! Die Rechnung hat Frau Merkel mittlerweile auch bekommen, wie die Landtagswahlen am vergangenen Wochenende zeigten. Viele dumme Wähler wandten sich der AfD zu. Ausbaden müssen werden dies jedoch alle Bürger und Bürgerinnen.

Und statt sich nun die Köpfe heiß zu reden, ob man der Türkei — neben all der Kohle, die sie jetzt schon kassiert, um uns die Flüchtlinge vom Leib zu halten — nun bspw. auch noch ein VISA-freies Reisen innerhalb der EU ermöglicht, sollte man lieber überlegen, bis dass die Köpfe rauchen, wie man verhindert, dass immer mehr Flüchtlinge in den Zeltgettos wie Vieh gehalten werden. Diese Menschen können dort auch nicht auf Dauer bleiben. Doch trotz der verheerenden Zustände in einigen diesen Flüchtlingscamps kommen täglich neue Menschen dort an.

ZR-2 Image1Warum ist Frau Merkel nicht in der Lage, jetzt erneut vor die Kamera zu treten und zuzugeben, dass sie den Mund damals zu voll genommen hatte und dass es eben nicht möglich ist noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen und dass jeder Mensch, der sich jetzt noch zu uns auf den Weg macht, in einem Getto stranden wird! Es würde sicherlich helfen, wenn sie persönlich die Menschen auffordern würde zu Hause zu bleiben! Stattdessen gibt sie eine Regierungserklärung ab und verlangt, dass die EU-Grenzen wieder geöffnet werden und sich die anderen EU-Länder wieder bereit erklären, ebenfalls (mehr) Flüchtlinge aufzunehmen. Natürlich weiß sie, dass dies nicht geschehen wird und ich denke, dass sie dies auch nur sagt, um ihr Gesicht zu wahren. Außerdem — so gesehen kann ich schon nachvollziehen, dass die anderen EU-Staaten da auch eine ablehnende Haltung einnehmen — immerhin hat Frau Merkel im Alleingang die Flüchtlinge eingeladen, also soll sie sie auch alleine bewirten!

Hinzu kommt ihr dämlicher Plan, die Flüchtlinge in Zukunft direkt an der ersten Grenze zur EU zu registrieren und dort auch schon — über deren Kopf hinweg — zu entscheiden, welches Land ihnen Asyl gewährt. Dass mit dem Registrieren direkt an den EU Außengrenzen ist natürlich sinnvoll (und war auch nicht Merkels eigene Idee), um so auch Doppelregistrationen vorzubeugen. Aber was ist bspw. mit einem Flüchtling der Verwandte in Deutschland hat und die ihn direkt aufnehmen könnten — kommt der dann trotzdem nach Portugal, weil die merkelsche Bürokratie vielleicht sagt, heute ist Montagvormittag und alle Flüchtlinge die an einem Montagvormittag registriert werden erhalten Asyl in Portugal?

Mich persönlich stört auch dieser bayrZR-2 Image5ische Ministerpräsident, mit seinem hinterhältigen und verschlagenen Gesichtsausdruck, welcher seine Schadenfreude dennoch nicht verbergen kann, und der nur allzu offensichtlich an Merkels Stuhlbein sägt und gerne Öl ins Feuer schüttet (wie ich jetzt gerade wohl auch, nur dass ich keine eigennützigen Zwecke damit verfolge.) Und statt Griechenland und der Türkei weiterhin unbegrenzt das Geld in den Hintern zu schieben, könnte man dieses Geld besser verwenden, um Rücktransporte für die Flüchtlinge zu arrangieren die nicht aus einem Kriegsgebiet wie Syrien kommen. Ich bin überzeugt, dass mittlerweile viele Flüchtlinge aus Nordafrika bereit wären, in ihre Heimat zurückzukehren, wenn sie eine kleine Entschädigung bekämen! Menschen die sich von dort erst jetzt auf den Weg machen, müsste zudem klar gemacht werden, dass sie ebenfalls sofort zurückgebracht werden, allerdings ohne Entschädigung.

So oder so wird der Hass, den diese Menschen nun mit der Zeit auf uns entwickeln nicht mehr zu stoppen sein, aber das ist auch verständlich. Wenn ich in einem armen Land leben würde und mich jemand einladen würde, dann aber sein Versprechen nicht hielte, wäre ich auch sauer. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn Merkel ihr Versprechen zurück nähme und sich gleichzeitig entschuldigen würde. Allerdings halte ich nichts davon, wenn sie zurücktritt. Sie hat uns die Suppe eingebrockt, also soll sie sie gefälligst auch auslöffeln. Allerdings sollte sie einige ihrer Minister austauschen und durch kompetente Köpfe von Flüchtlingsorganisationen oder durch Islamwissenschaftler ersetzen.

…Bis hierher war der Blog am Mittwochabend (16.03.2016) fertig. Dann sah ich zwei Berichte im Fernsehen. Der erste Bericht ärgerte mich. Er handelte von einem jungen Syrer, der in der Türkei Asyl bekommen hatte und auch Arbeit fand. Er arbeitet nun in einem Restaurant, das einem Landsmann von ihm gehört — allerdings bekommt er nur ein Drittel von dem, was ein Türke für diese Arbeit verlangen würde. (ZDF Morgenmagazin vom 17.03.2016) Nun hätte ich doch erwartet, dass ein Syrer, der schon seit mehreren Jahren in der Türkei lebt und dem es zumindest relativ gut gehen muss, immerhin betreibt er sein eigenen Restaurant, einen Landsmann genauso fair behandelt, wie einen Türken und ihm ergo auch den gleichen Lohn zahlt. Dem ist aber nicht so. Selbst die eigenen Landsleute versuchen noch Profit aus der Notlage ihrer eignen Brüder und Schwestern zu schlagen. Außerdem wurde dann auch noch ein Türke interviewt, der gegen all die Syrer in seinem Land ist, weil sie ihm, als billige Arbeitskräfte, die Arbeitsplätze wegnähmen. Hörte sich für mich irgendwie bekannt an. So viel dann auch zu dem tatsächlichen Unterschied zwischen Moslems und Christen und zum Thema Nächstenliebe.

ZR-2 Image6Aber auch der Syrer, der den Job in dem Restaurant bei seinem Landsmann bekommen hatte, war unzufrieden und erklärte, dass er mit seiner Familie auf jeden Fall weiter bis nach Deutschland wolle, weil man da als Flüchtling mehr Geld und bessere Unterstützung erhielte. Irgendwie fand ich dies auch ein wenig Anmaßend — immerhin hatte der Mann mittlerweile, im Gegensatz zu vielen anderen Flüchtlingen, eine Arbeit und eine eigene Wohnung. OK,  in einer Ecke der Wohnung war Schimmel an der Decke und der Job wurde unterbezahlt, aber immerhin war seine Familie in Sicherheit. Hier in Deutschland leben auch Familien, deutsche Familien, in Wohnungen, wo die Decke schimmelt und auch hier gibt es immer noch Menschen die unterbezahlt werden. Manchmal habe ich so dass Gefühl, als wenn all diese Syrer zu Hause ihren eigenen Palast aufgegeben hätten.

Dann sah ich abends noch eine Reportage über Syrien auf CNN (Headline News with Wolf Blizzer). Wer sich wirklich ein Bild davon machen möchte, was in der Welt so geschieht, der sollte nach Möglichkeit nicht nur die Deutschen Nachrichten verfolgen. Diese Reportage ging mir ziemliche nahe, und das obwohl ich das Leid von erwachsenen Menschen normalerweise viel besser sehen kann als das von Tieren. Ein erwachsener Mensch hat in der Regel die Wahl, auch das was zurzeit in Syrien geschieht kam zudem nicht über Nacht. Die Syrer haben nur viel zu lange weggeschaut und gedacht, so lange es mich nicht betrifft — bis es zu spät war. Tiere und Kinder hingegen haben meist keine Wahl und können sich auch oft nicht wehren. Jedenfalls wurde in der Reportage von einem Krankenhaus in Syrien berichtet, dass von den Russen bombardiert worden war — wohlwissentlich, dass es sich dabei um ein Krankenhaus handelte. Die Bilder waren schrecklich, ein Torso dessen Arme noch bewegten — gleich daneben ein tief traumatisierter, blutüberströmter Mann in einem Anzug. Die Russen hatten das Krankenhaus bombardiert, weil es in einem Gebiet lag, dass von Rebellen besetzt war. (Für die, die es nicht wissen, Russland unterstützte bis zum 16.03.2016 noch die Truppen von Assad im Kampf gegen ISIS, aber auch im Kampf gegen Rebellen — also Menschen die gegen ISIS und gegen Assad sind.)

Eine Korrespondentin von CNN, selbst syrischer oder zumindest arabischer Abstammung und schwarz verhüllt, interviewte dann einen der syrischen Ärzte, der die Bombardierung überlebt hatte. Er werde bleiben und versuchen, weiter Kranke und Verletzte zu behandeln. Bevor er sein Land verlassen würde, würde er lieber sterben, sagte er unter Tränen. Er habe aber mit dem Leben abgeschlossen und rechne jeden Tag mit dem Tod. Die Hilflosigkeit und Verzweiflung dieses Mannes war, obwohl er arabisch sprach, auch für mich sehr gut zu verstehen — auch das Nichtbegreifen, wieso man ein Krankenhaus, das keinerlei Gefahr darstellte wissentlich bombardierte und komplett zerstörte. Jeden Tag diesem Wahnsinn ausgesetzt zu sein und dieser irren Bedrohung durch machtbesessene Geisteskranke. Helfen zu wollen, wo kaum noch Hilfe möglich ist. Zu wissen, dass die Chance zu überleben sehr gering ist und trotzdem zu bleiben, um anderen zu helfen, auch wenn die Situation fast aussichtslos ist, hat mich tief berührt. Dieser Arzt hat meinen absoluten Respekt, denn für ihn wäre es, so wie er selbst sagte, einfach das Land zu verlassen, weil er als Arzt über entsprechende Kontakte verfüge. Trotzdem wollte er lieber bleiben und sterben, als davonzulaufen!

Die Bilder auf CNN ließen auch keinen Zweifel daran, dass Syrien ein Trümmerhaufen ist. Das Leben dort muss unvorstellbar grauenvoll geworden sein. Trotzdem gibt es noch Männer und auch Frauen dort, die nicht weggehen und die für ihr Land kämpfen. Schande jedoch über all die jungen Männer, die geflohen sind, statt zu bleiben, um ebenfalls zu kämpfen! Dies ist nicht unser Krieg, der Krieg Europas, der Krieg der Demokratie. Dies ist ein Krieg einer Kultur die wir Europäer nur schwer verstehen. Dieser Krieg basiert zudem auf mittelalterlichen und diktatorischen Ansprüchen und Wertevorstellungen von Größenwahnsinnigen. Beendet werden kann dieser Krieg auch nur von den eigenen Bürgern. Denn selbst wenn die Nato oder Amerika (z.B. Trump als Präsident im Alleingang) die ISIS ausrotten und Assad töten könnte, so wäre der Frieden danach doch nur von kurzer Dauer! Zumindest das sollten wir im Afghanistankrieg und im Krieg im Irak gelernt haben. Es ist besser, wenn die eigenen Bürger den Frieden erzielen, schon alleine deshalb, weil sie ihn dann vielleicht auch eher wertschätzen!

Deshalb würde ich vorschlagen, alle jungen Syrer zurückzubringen und dafür die Frauen und Kinder die noch dort sind und das Land verlassen möchten von dort wegzubringen. Das mag unchristlich oder undemokratisch sein, aber bitte vergessen wir nicht, dass es sich bei diesen Menschen weder um Christen noch um Demokraten handelt. (Im Übrigen bin auch ich kein Christ, denn ich gehöre keiner Religion an und glaube ergo auch nicht an einen Gott — etwas, dass ich jedem der gerne in Frieden lebt, wärmstens empfehlen kann.)

Die Idee von der Willkommenskultur ist ganz OK. Und ich habe sicher nichts gegen Frauen und Kinder oder meinetwegen auch alte Männer, die hier Zuflucht suchen, bis es in ihrem Land zumindest wieder so sicher ist, dass sie zurückkehren und beim Wiederaufbau helfen können. Vielleicht ist es ihnen ja dann auch eine Mahnung, beim nächsten Anzeichen von Diktatur und Tyrannei nicht wieder wegzusehen oder einfach ein Vermeidungsverhalten aufzubauen und stattdessen gleich zu handeln und aufzubegehren.

Und noch ein Tipp, die Türkei betreffend: Die EU und insbesondere Frau Merkel, möchte nicht mit der Türkei über weitere Vergünstigung verhandeln, weil die Türkei nach ihrer Ansicht die Menschenrechte mit Füssen tritt und weil die Türkei auch keine Demokratie ist. Ich habe das schon des Öfteren erwähnt. Demokratie muss man erlernen. Wir sind damit großgeworden und trotzdem fällt es einigen von uns immer noch schwer, sich an das zu halten, was eine Demokratie ausmacht. Manche Kulturen, wie die muslimischen, sind mit einer demokratischen Regierungsform auch nicht zu kontrollieren und brauchen ganz einfach eine andere Art der staatlichen Struktur die ihrer eigenen Weltanschauung entspricht. Wie soll ein Volk in dem bspw. Frauen immer noch wie Menschen dritter Klasse behandelt werden und kaum eigene Rechte haben, plötzlich demokratisch denken und handeln? Das mag auf dem Papier funktionieren, aber doch nicht im Alltag! Demokratie ist kein Lichtschalter, den man umlegt und jeder wird erleuchtet und legt seine alten Verhaltensmuster und Denkweisen ab. Und das ist auch gut so. Besser wäre es, die Türken und auch die anderen muslimischen Nationen als das anzuerkennen was sie sind, statt diese umerziehen zu wollen.

Ich werde bei den nächsten Bundestagswahlen trotzdem wieder CDU wählen – vorausgesetzt Angela Merkel kandidiert nicht wieder! Ansonsten würde ich aus Protest wohl FDP wählen. Frau von der Leyen könnte ich mir gut als Regierungschefin vorstellen und Merz und Lindner als Minister. Schade nur, dass Martin Schulz in meinen Augen der falschen Partei angehört und schon einen Job in Brüssel hat.

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