Info Fallstudien & Übungen zu SMBS

Zu dem Verweis auf Seite 56 im Buch: »Übung: Mein Platz in der Geschwisterreihenfolge«

Zu dem Verweis auf Seite 204 im Buch: »Fallstudie: Rebecca«

Zu dem Verweis auf Seite 224: »Lösung der Übung 14: Der Zustand Ihres Erfolges«

Zu dem Verweis auf Seite 285: »Kapitel: Karmisches Herkunftssystem«
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»Übung: Mein Platz in der Geschwisterreihenfolge«

Zur Ausführung dieser Übung benötigen Sie die Mitwirkung von Freunden oder Bekannten.

Wählen Sie als erstes für jedes Ihrer Geschwister eine Person aus. (Es wäre gut, wenn Sie dabei für Brüder männliche und für Schwestern weibliche Stellvertreter zur Verfügung hätten. Aber zur Not geht es beispielsweise auch nur mit Frauen.) Angenommen Sie haben noch zwei Geschwister, ein Älteres und ein Jüngeres, dann stellen Sie drei Personen nebeneinander auf und benennen Sie diese laut für die jeweiligen Personen, für die sie aufgestellt werden.
Die erste Person stellen Sie auf und benennen sie als Ihr älteres Geschwister. Gleich rechts daneben, im Abstand von ca. 30-40 cm, stellen Sie eine zweite Person auf und benennen sie als Stellvertreter für sich selbst. Dann stellen Sie noch eine dritte Person, wieder gleich rechts daneben und im selben Abstand auf, und benennen sie als Stellvertreter für Ihr jüngeres Geschwister. (Wenn Sie mehr oder weniger Geschwister haben, stellen Sie dem entsprechend viele Personen auf. Immer von links nach rechts und mit dem Ältesten beginnend. Auch tote Geschwister, Fehlgeburten oder Abtreibungen Ihrer Mutter, so denn Sie darüber informiert sind, müssen dabei mit aufgestellt werden. Gerade bei Fehlgeburten oder Abtreibungen weiß man jedoch oft nicht, welches Geschlecht das Kind hatte. In diesem Falle handeln sie intuitiv und stellen, je nach Ihrem Gefühl, einen Mann oder eine Frau dafür auf.)

Nachdem all Ihre Geschwister, Sie mit eingeschlossen, durch Stellvertreter repräsentiert, in einer Linie und nach Alter geordnet im Abstand von 30-40 cm nebeneinander stehen, warten Sie eine Weile ab. Die Stellvertreter sollen dabei in einer Linie stehen bleiben und dürfen sich höchsten mehr nach links oder rechts bewegen — und auch nur falls sie einen Impuls dazu verspüren sollten. Geben Sie den Beteiligten ca. fünf Minuten Zeit, sich darüber klar zu werden, ob es einen entsprechenden Impuls gibt, sich innerhalb dieser Parameter zu bewegen oder nicht. Auf jeden Fall dürfen Sie erst in die Übung eingreifen, nachdem sich mindestens 2 Minuten lang niemand mehr bewegt hat!

Für den Fall, dass sich dann irgendwo zwischen zwei Geschwistern eine größere Lücke ergeben hat, die auch groß genug wäre eine weitere Person hineinzustellen, machen Sie den Test: Stellen Sie eine bislang noch unbeteiligte und nicht aufgestellte Person in diese Lücke und benennen sie Sie als mögliches Geschwister, dessen Platz in der Geburtenfolge zwischen den beiden Geschwistern liegt, wo sich die Lücke ergab. Wählen Sie dabei das Geschlecht dieser Person intuitiv. Achten Sie aber darauf, dass die Lücke auch wirklich groß genug ist, sodass eine Person hinein passt. In der Regel ist es zudem so dass dort wo eine größere Lücke entsteht, beide Stellvertreter, der zur Rechten und der zur Linken, sich hierzu bewegen. Bewegt sich nur ein Stellvertreter, kann dies auch eine bestehende Animosität unter den betreffenden >realen< Geschwistern widerspiegeln. (Deshalb ist es auch sinnvoll den Stellvertretern zu sagen, dass sie sich nur auf der Linie und innerhalb der Parameter von 30-40 cm, jeweils nach rechts oder links, bewegen dürfen. Ließe man den Stellvertretern nämlich in ihren Bewegungen gänzlich freien Lauf, würden sie wahrscheinlich alle auseinander stoben und Sie würden zwar einen guten Überblick über die Ist-Situation, bezüglich herrschenden Spannungen oder Sympathien unter Ihren Geschwistern (Sie selbst mit eingeschlossen) bekommen, aber die Übung würde Ihnen nichts über eventuelle, fehlende Geschwister zeigen.)

Um aber jeglichen Irrtum weitestgehend auszuschließen, ob eine entstandenen Lücke auch tatsächlich den Platz eines fehlenden Geschwisters symbolisiert, fragen Sie bitte die beiden Stellvertreter, zwischen denen die Lücke entstand, ob es sich für sie stimmig anfühlt, dass nun jemand zwischen ihnen steht. Die Betroffenen werden nun ganz schnell ein Gefühl dafür bekommen, ob die Person zwischen ihnen tatsächlich dorthin gehört oder nicht. Wenn die hinzugekommene Person zum Beispiel sogleich freundlich angelacht wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es zwischen den beiden realen Geschwistern, für die diese beiden Stellvertreter aufgestellt wurden, tatsächlich noch ein anderes Geschwister gab, dass aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht überlebte. (Manchmal geschieht es auch dass der betreffende Stellvertreter, für das fehlende Geschwister, zwar seinen Platz als stimmig empfindet, sich aber dennoch unruhig, traurig oder verstimmt äußert. Dann sagen Sie ihm, dass Sie ihn jetzt sehen und als Geschwister anerkennen. Geben Sie ihm einen Platz in Ihrem Herzen und einen Namen.)

Und natürlich kann es auch sein das gar nichts geschieht, was bedeutet, dass es zumindest zwischen den einzelnen Geschwistern, deren Existenz Ihnen bekannt ist, auch keine weiteren Geschwister gibt.

Etwas schwieriger wird die Sache, wenn Sie herausfinden wollen, ob der Älteste tatsächlich der Älteste ist oder ob es nach dem Jüngsten vielleicht doch noch weitere Geschwister (oder zumindest weitere Schwangerschaften Ihrer Mutter) gab. Fragen Sie hierzu die betreffenden Stellvertreter für das älteste oder jüngste Geschwister, welches ja jeweils einen leeren Platz auf einer Seite neben sich hat, ob sie das Gefühl haben, dort fehle jemand. Wenn die Frage nicht eindeutig verneint werden kann, testen Sie es wieder aus, in dem Sie dort ebenfalls eine Person aufstellen. Geben Sie dieser Person und dem betreffendem Stellvertreter für das jüngste, bez.weise älteste Geschwister, wieder einen Moment die Gelegenheit diese Konstellation auf ihre Stimmigkeit hin zu überprüfen und achten Sie dabei selbst wieder auf Gestik und Mimik der betreffenden Stellvertreter. Wahrscheinlich können Sie schon an den Gesichtsausdrücken der beiden ablesen, ob hier tatsächlich noch ein Geschwister hingehört oder nicht. Entwickelt der Stellvertreter für das vermeintliche Geschwister jedoch keinen Bezug zum Jüngsten oder Ältesten oder äußert er, dass er sich fehl am Platz vorkommt — dann ist das älteste, bez.weise jüngste Ihrer Geschwister wohl auch tatsächlich das Jüngste oder Älteste. (Hierzu sei gesagt, dass es wohl wesentlich öfter vorkommt als hinlänglich bekannt, dass eine Frau unwissentlich schwanger ist und der Fötus innerhalb der ersten Wochen unbemerkt abgeht. Trotzdem hat dieser Vorgang scheinbar eine morphogenetisch abrufbare Resonanz im (Herkunft)System hinterlassen, welche bei einer solchen Übung >fühlbar< wird, wenn ein Stellvertreter seine Wahrnehmung hierfür zur Verfügung stellt. Gab es an dem vermeintlichen Platz kein weiteres Kind, gibt es auch keine morphogenetische Resonanz die fühlbar wäre und der entsprechende Stellvertreter fühlt demnach auch nichts. Aber auch verheimlichte Abtreibungen, Fehl- und Totgeburten kommen so oft ans Licht. Ein weiteres Indiz dafür, dass solch >verborgene Kinder< in vielen Familien existieren, äußert sich auch dadurch, dass ihre Stellvertreter oft zu Boden sinken und sich (wie Tote) hinlegen.)

Und natürlich funktioniert diese Übung auch mit vermeintlichen Einzelkindern. Ihr Stellvertreter wird merken, ob es sich für ihn stimmig anfühlt alleine zu stehen, oder ob rechts oder links (oder rechts und links) von ihm jemand fehlt.

Bei dieser Übung zählen allerdings nur die Geschwister, welche dieselbe Mutter und denselben Vater haben wie Sie. Halbgeschwister würde man bei einer richtigen Aufstellung zwar ebenfalls hinzustellen, allerdings nicht auf derselben Linie.

Dann wenn alle Stellvertreter Ihrer Geschwister, einschließlich Ihres eigenen Stellvertreters, auf einer Linie stehen, es nirgendwo Lücken gibt und sich für alle Stellvertreter ihr jeweiliger Platz stimmig oder richtig anfühlt, machen Sie bitte Folgendes; lassen Sie den Stellvertreter für Ihr ältestes Geschwister laut sagen: >Ich bin die Nummer Eins.<
Das nächstgeborene Geschwister sagt danach: >Ich bin die Nummer Zwei.<
Und so weiter. Auch hierbei werden alle Stellvertreter wieder merken, ob es sich für sie stimmig anfühlt, die Nummer Eins, Zwei, Drei oder Vier zu sein.

Zu guter Letzt nehmen Sie selbst den Platz auf der Linie ein, der Ihr eigener ist. Tauschen Sie sich dafür selbst gegen Ihren eigenen Stellvertreter aus, dessen Aufgabe damit erfüllt ist. Nun kommen Sie erst einmal dort an — auf Ihrem Platz auf einer Linie mit all Ihren Geschwistern. Schauen Sie allen Beteiligten einmal, so gut es von Ihrem Platz aus geht, ins Gesicht. Es ist wichtig, dass Sie selbst ebenfalls spüren am richtigen Platz zu stehen. Dann bitten Sie den Stellvertreter für Ihr ältestes Geschwister (falls Sie das nicht selbst sind) noch einmal zu wiederholen, dass er (oder sie) die Erste/der Erste ist, usw. Sie selbst übernehmen nun den Part, der Ihrem Platz entspricht. Angenommen Sie sind die oder der Dritte, dann sagen Sie: >Und ich bin die (der) Dritte<, auch wenn dies gleichzeitig bedeutet, dass Sie z.B. auch die Jüngste sind. Sind Sie von allen der oder die Älteste, fangen Sie an und sagen, dass Sie der/die Erste sind und die anderen folgen.

Zugegeben, diese Übung ist nicht ganz so einfach, ich merke dies immer wieder, wenn ich sie mit den Teilnehmern meiner spirituellen Workshops mache. Abgesehen davon, dass Sie mehrere Stellvertreter dafür benötigen, nutz Ihr System die Möglichkeit eventuell, um Sie auch gleich auf andere Unordnungen hinzuweisen, die Sie jedoch nicht unbedingt gleich richtig interpretieren können.
Natürlich können Sie diese Übung auch, anstelle von Stellvertretern, mit Ihren eigenen Geschwistern machen, so denn diese dazu bereit sind. Dennoch brauchen Sie Stellvertreter für etwaige fehlende Geschwister. Und falls diese Übung im Nachhinein mehr Fragen als Antworten aufwirft, dann rufen Sie mich einfach an! Diese Beratung wird natürlich kostenlos sein.

Nicht genehmigte Vervielfältigungen, auch auszugsweise, oder eine nichtgenehmigte Verbreitung, der hier auf dieser Seite vorhandenen Texte, sowie die Erstellung illegaler Kopien, Manipulationen, etc. sind verboten und werden ausnahmslos strafrechtlich verfolgt!
Copyright 2010 by K.Weitzels als Teil von >Schicksal mag Bestimmung sein<, erschienen beim Schirner Verlag 2012.

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»Fallstudie: Rebecca«

Ich wusste von Rebecca mittlerweile, dass ihre Großmutter im zweiten Weltkrieg hatte flüchten und alle Habseligkeiten hatte zurücklassen müssen. Auf der Flucht lernte sie dann ihren späteren Ehemann kennen, dessen Familie ebenfalls alles verloren hatte. Nach dem Krieg heirateten sie und machten sich im Osten mit einer kleinen Bäckerei selbständig. Kurz vor dem Mauerbau waren sie jedoch in den Westen geflüchtet und hatten erneut alles zurückgelassen. Damals hatte auch Rebeccas Mutter schon gelebt, auch wenn diese da noch ein Kind gewesen war.

Wie so viele meiner Klienten die bei mir aufstellen, hatte auch Rebecca Gebrauch davon gemacht, für ein persönliches Vorgespräch zu mir nach Hause zu kommen. Sie hatte es sichtlich genossen einmal über sich selbst zu erzählen — ohne auf Konrad rücksichtnehmen zu müssen, denn sie war auf mein Anraten hin alleine gekommen. Rebecca erzählte, dass sie sich noch gut an ihre Großmutter erinnern könnte, zumal ihre Eltern auch bei den Großeltern im Haus gewohnt hätten. Rebecca war die Zweitälteste von sechs Geschwistern gewesen. Ihre Großmutter und ihre Mutter, so sagte sie, hätten immer alle Rabattmarken gesammelt und ständig die Wurfsendungen der Supermärkte nach Sonderangeboten durchforstet. Nie hätten sie etwas gekauft das nicht im Sonderangebot gewesen wäre und deshalb hätten sie auch immer alles gleich auf Vorrat eingekauft! Ihr Großvater war früher gestorben und Rebecca beschrieb die Großmutter als liebe Frau, wenn auch oft ein wenig senil. Ich fragte Rebecca, wie sie dies meinte und Rebecca erklärte, die Oma sei oft mit den Gedanken ganz wo anders gewesen und habe gar nicht zugehört. Ihre Mutter hingegen beschrieb Rebecca als lieblose und kalte Frau — außer wenn es um ihren Vater gegangen wäre, für ihn hätte die Mutter immer alles getan und für ihn habe sie auch immer Verständnis aufgebracht. Immerhin habe er ja auch arbeiten müssen und habe die Familie ernährt. Ihren Vater selbst beschrieb Rebecca als herrisch. Oft hätten sich die Eltern gestritten oder besser gesagt, der Vater habe geschrien und dabei sei es immer ums liebe Geld gegangen. Am nächsten Tag habe die Mutter dann immer ihren Frust an Rebecca und ihren Geschwistern, vor allen Dingen aber an Rebecca, ausgelassen. Rebecca war das älteste Mädchen und hatte schon früh angefangen, die Mutter im Haushalt und bei der Erziehung der jüngeren Geschwister zu unterstützen. Die Mutter habe auch nach einem Unfall und einer anschließenden Hüftoperation nicht mehr so gut laufen können, erklärte Rebecca dazu. Trotzdem habe sie es der Mutter nie recht machen können und die Mutter habe ihr immer gesagt, dass sie zu nichts nütze wäre und froh sein könnte, wenn sie überhaupt einen Mann fände, der sie haben wollte. Nach dem Tod der Oma hatte Rebecca es dann auch nichtmehr zu Hause ausgehalten. Konrad kannte sie schon von der Schule und als dieser ihr einen Antrag machte, hatte sie ohne groß zu überlegen ja gesagt.

FALLSTUDIE REBECCA:
In der Aufstellung erkannte Rebecca, dass ihre Großmutter mütterlicherseits >geistig< an einem Ort verblieben war, der wohl einmal ihre Heimat gewesen war und von wo man sie vertrieben hatte. Die Stellvertreterin der Großmutter zeigte dies, indem sie sich von einer bestimmten Stelle im Raum nicht fortbewegen wollte und dort immer auf eine bestimmte Stelle am Boden starrte. Ein klassisches Phänomen beim Familienstellen. Als ich dann einige Personen bat, sich dort hinzulegen wohin die Großmutter immer schaute, brach diese zusammen. Genaues ließ sich, wie immer in solchen Aufstellungen wo die genauen Hintergründe oder Tatsachen nicht mehr zu recherchieren sind, natürlich nicht ermitteln, aber irgendetwas Schreckliches hatte sich damals dort zugetragen und die liegenden Stellvertreter symbolisierten tote Opfer. Die Großmutter war diesem Grauen wohl mit Mühe und Not und viel Glück entkommen. Diesen Ausspruch >und mit viel Glück<, verwendete die Stellvertreterin der Großmutter und Rebecca griff ihn sofort auf. Ganz erstaunt rief Rebecca, dass ihre Oma zu Lebzeiten immer gesagt habe, sie habe ihr ganzes Glück damals auf der Flucht verbraucht und deshalb sei es auch normal, dass es ihr nun so schlecht ginge. Für ihre eigene Rolle hatte Rebecca ebenfalls eine Stellvertreterin gewählt, die aber, wie ebenfalls so oft in diesen klassisch-systemischen Aufstellungen, zuerst einmal eine eher untergeordnete Rolle spielte. Ich wusste von Rebecca das mit >schlecht< die scheinbar finanzielle Notlage der Familie gemeint war, obwohl es dieser, bei genauer Betrachtung, gar nicht so schlecht ergangen war. Der Großvater hatte später im Westen eine gute Anstellung gefunden und ein großes Mehrfamilienhaus gebaut. Zuerst hatte man einen Teil des Hauses vermietet, später hatten dort dann Rebecca, ihre Geschwister und ihre Eltern gewohnt. Deshalb nahm ich an, dass die Großmutter wohl eher unter einem Verarmungswahn gelitten hatte, den sie auch an ihre Tochter weitergegeben hatte und der in Form von Existenzangst auch immer noch auf Rebecca wirkte.

Dem Gebaren dieser beiden Stellvertreterinnen, von der Großmutter und Rebecca, konnte man jedenfalls entnehmen, dass zwischen ihnen ein inniges Band bestanden hatte, was die richtige Rebecca ebenfalls so bestätigte. Dabei brach Rebecca wieder in Tränen aus und ich befragte sie deshalb genauer zum Tod der Großmutter. Rebecca erklärte daraufhin, diese sei ganz plötzlich gestorben und die Mutter habe sie morgens tot in ihrem Bett gefunden. Rebecca war zu diesem Zeitpunkt aber schon unterwegs zur Schule gewesen und als sie schließlich nachmittags nach Hause kam, hatte man den Leichnam schon abgeholt. Rebecca hatte sich also nie wirklich von ihrer Großmutter verabschieden können. Ich fand es schon sonderbar, dass man Rebecca damals nicht in der Schule benachrichtigt hatte, aber Rebecca zuckte dazu nur mit den Schultern und meinte, ihre Mutter sei halt so gewesen und sie habe auch nicht viel Aufhebens um das Begräbnis der Oma gemacht. Dafür sei halt kein Geld genug da gewesen. Die Stellvertreterin von Rebeccas Mutter hatte sich gleich zu Beginn der Aufstellung von allen anderen Stellvertretern abgewannt und jedes Mal wenn einer der anderen Stellvertreter sprach, hielt sie sich die Ohren zu. Die Stellvertreterin von Rebecca selbst, hatte zu Beginn der Aufstellung lange Zeit versucht, einen Kontakt zum Stellvertreter des Vaters aufzubauen, der aber deutlich zum Ausdruck brachte, dass er mit ihr nichts zu tun haben wollte — genauso wenig, wie mit seiner Frau. Er wich der Stellvertreterin Rebeccas immer aus und mied dabei gleichzeitig die Nähe seiner Frau. Die Großmutter hatte die Bemühungen von Rebeccas Stellvertreterin dabei beobachtete und sie äußerte dann, dass ihr das Mädchen leid täte und sie ihr gerne entgegen kommen würde. Aber die Großmutter war an einen bestimmten Platz gebunden, den sie gleich zu Beginn der Aufstellung eingenommen hatte und von dem sie sich zwar wegbewegen konnte, aber irgendwie nicht wollte. Der Drang an diesem Ort, einer Ecke des Aufstellungsraums, zu verweilen war für sie stärker, als der, sich der Enkelin oder der eigenen Tochter zuzuwenden.

Als dann die toten Opfer in die Aufstellung kamen und sich zu den Füssen der Großmutter legten, wodurch ihr Schicksal auch noch einmal sichtbar wurde und betrauert werden konnte, löste sich jedoch etwas. Wie so oft hatte ich dabei das Gefühl, als sinke der Luftdruck im Raum wieder auf Normalniveau. Trotzdem blieb die Großmutter an diesem Ort der Toten ohne sich zu bewegen. Vielleicht weil sie in Gedanken und im Geiste zu ihren Lebzeiten immer dort verweilte, was auch Rebeccas Aussage, die Oma sei oft in Gedanken gewesen und hätte nicht zugehört, erklärt hätte. Ich sagte der Stellvertreterin der Großmutter deshalb, dass sie schon lange tot sei und frei sei sich zu bewegen. Es bestünde keine Notwendigkeit mehr an diesem Ort zu verweilen, zumal auch die toten Opfer, nun, da ihr Schicksal gesehen worden war, ihren Frieden gefunden hatten und friedlich ruhten. Doch die Großmutter zögerte noch und ich drängte sie auch zu nichts. Da die Stellvertreterin von Rebecca bei ihren Eltern jedoch nirgendwo Halt oder Aufmerksamkeit erfuhr, lief sie schließlich zur Großmutter hinüber und die beiden Frauen vielen sich in die Arme. Dies war auch der Moment in dem die richtige Rebecca in Tränen ausbrach. Ich hatte immer noch den Ausspruch >und mit viel Glück< im Kopf. Er symbolisierte irgendwie die Verstrickung, die durch den festen Glauben der Oma, sie habe alles Glück verbraucht und die fortan mit der ständigen Furcht vor Verarmung lebte, auch auf Rebecca übergegangen war. Deshalb fragte ich die Großmutter nun, ob sie ihrer Enkelin viel Glück wünschen könnte oder ob sie eher glaube, dass auch sie immer noch keinen Anspruch darauf habe. Die Großmutter schüttelte daraufhin energisch den Kopf und rief, ihre Enkelin habe alles Recht der Welt darauf Glücklich zu sein. Dann fragte ich die Großmutter, ob sie auch ihrer eigenen Tochter, Rebeccas Mutter, Glück wünschen könnte, doch damit tat sich die Großmutter schwer. Die Stellvertreterin von Rebeccas Mutter, die sich nur noch schwer auf den Beinen halten konnte, hielt sich sofort wieder die Ohren zu. Im Gegensatz zu der Großmutter lebte Rebeccas Mutter jedoch noch und auch hier zeigte sich wieder, dass man mit verstorbenen Angehörigen in der Regel viel besser arbeiten kann. Nicht nur weil sie dann meist wieder etwas Größerem angeschlossen sind dass sie einsichtiger oder wohlwollender stimmt, sondern auch, weil sie nach dem Tod ihres menschlichen Wirtes in einen Prozess kommen und ihre Taten aus der letzten Inkarnation dabei selbst analysieren und überdenken.

Ähnlich wie bei einer Entlassung aus einer Stellvertreterrolle, wobei der Aufsteller die verbliebenen Energien vom betreffenden Stellvertreter über dessen Handgelenke abstreift, ließ ich nun die Großmutter die negativen Energien, die von ihr nicht nur auf ihre eigene Tochter, sondern auch auf die Enkelin übergegangen waren, von dieser wegnehmen und zu sich selbst zurücknehmen. Dabei arbeitete ich zuerst mit der Stellvertreterin Rebeccas und die Großmutter wiederholte den Satz, dass sie ihrer Enkelin alles Glück der Welt wünsche — von Herzen. Sie sagte, diese habe ein Recht darauf Glücklich zu sein und was zu ihr gehöre nähme sie zu sich zurück und ihre Enkelin sei frei. Ich hatte dabei lediglich beiden Stellvertreterinnen diese Gestik vorgeschlagen und beide waren damit einverstanden gewesen, weil es sich auch für sie gut und stimmig anfühlte. Ich bin überzeugt, hätte ich die Stellvertreter zu einer solchen Geste gezwungen, hätte sie keine Wirkung entfaltet. Danach ging es der Stellvertreterin Rebeccas besser und sie fühlte sich freier. Selbständig entfernte sie sich nun wieder einen Schritt von der Stellvertreterin der Großmutter. Doch sie zögerte noch und sagte dann, sie wüsste einfach nicht wohin. Daraufhin benannte ich still eine Person als Stellvertreter für Rebeccas heutiges Leben und alle Möglichkeiten, welche die Zukunft noch für sie bereithielt. Ganz bewusst wählte ich hierfür eine weibliche Stellvertreterin. Dadurch dass ich die Person auch für Rebeccas heutiges Leben aufgestellt hatte, hatte ich Konrad sowieso schon mit integriert, denn er spielte in Rebeccas heutigem Leben ja eine Rolle. Hätte ich einen Mann für diese Rolle ausgewählt, hätte ich selbst das Gefühl gehabt, erneut >nur< Konrad aufzustellen. Doch so wie für alle anderen Menschen auch, hielt das Schicksal mit Sicherheit auch für Rebecca noch sehr viele Möglichkeiten bereit und der Lebenspartner ist eben immer nur ein Teil davon. Diese Stellvertreterin jedenfalls, die für Rebeccas heutiges Leben und alle darin enthaltenen Möglichkeiten stand, lächelte schon nach kurzer Zeit zur Stellvertreterin Rebeccas hinüber. Da die Stellvertreterin von Rebecca gesagt hatte, sie wüsste nicht wohin, hatte ich die Rolle dieser neuen Stellvertreterin lediglich mit den Worten erklärt, dass ich Rebecca damit eine Alternative bieten wolle, wohin sie gehen könnte. Ganz allmählich löste sich Rebeccas Stellvertreterin nun vollständig von der Großmutter und kam zögerlich zu dieser neuen Stellvertreterin hinüber, die ich ganz bewusst am anderen Ende des Raumes aufgestellt hatte. Mit war es dabei sehr wichtig, dass Rebeccas Stellvertreterin genau auf ihre Wahrnehmungen achtete und falls sie merken sollte, dass diese >Alternative< keine so gute Wahl sei, dann sollte sie es offen und ehrlich aussprechen und ggf. zur Großmutter zurückkehren. (Ich kann niemanden in einer Aufstellung zwingen einen bestimmten Platz einzunehmen und sei es noch so sehr der geeignetere oder der richtige, denn dann verpufft die phänomenalistische und selbstheilende oder selbstlösende Wirkung der ganzen Arbeit. Als Aufstellungsleiter kann ich lediglich Lösungen anbieten, unter Berücksichtigung der systemischen Ordnungen. Wenn diese Angebote für die Betreffenden jedoch nicht stimmig sind, muss ich andere Wege suchen zum Ziel zu kommen oder jedenfalls um dem Ziel, dem Anliegen des Aufstellers, einen Schritt näher zu kommen. Leider beobachte ich auch immer wieder Aufstellungsleiter, teilweise auch mit dem Blick auf die Uhr, wie sie Stellvertreter über deren Wahrnehmungen hinweg >einfach< auf einen Platz stellen oder ihnen Worte in den Mund legen — womit die positive Energie oder Wirkung der Aufstellung verpufft.)

Auf dem Weg zu dieser neuen Alternative, passierte Rebeccas Stellvertreterin auch den Platz, an dem die Mutter immer noch damit rang auf den Beinen zu bleiben und ich geben zu, manchmal kann so eine Stellvertreterrolle auch enorm anstrengen sein. Ich weiß auch, dass ich meinen Seminarteilnehmern damit manchmal ganz schön viel abverlange. Denn ich halte auch nichts davon, einem Stellvertreter zu raten, ggf. nicht so tief in die Rolle einzusteigen. Mir ist es am liebsten, wenn sie das was sie fühlen auch so intensiv wie möglich zum Ausdruck bringen.

Als nun die Stellvertreterin Rebeccas die Stellvertreterin der Mutter passierte, blieb sie erneut stehen und sah zu ihr herüber. Doch sie machte keine Anstalten sich nun mit der Mutter zu verstricken, auch wenn es den Anschein hatte, als empfände sie durchaus Mitgefühl für diese. Ich bot Rebeccas Stellvertreterin deshalb an, folgende Sätze zur Mutter zu sagen: >>Ich achte dein Schicksal und vertraue darauf, dass du es selbst überwindest. Dann, wenn für dich der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Und wenn es dir möglich ist, dann schau bitte freundlich auf mich, wenn ich mein eigenes Leben lebe und mir mein Glück in Zukunft hold ist.<<
Die Stellvertreterin überlegte einen Moment, befand die Sätze für stimmig und nachdem ich es ihr noch einmal vorgesagt hatte, wiederholte sie es an die Mutter gewandt. Dann bat ich Rebeccas Stellvertreterin, sich ein wenig so zu drehen, dass sie sowohl die Mutter, als auch die Großmutter und den Vater sehen konnte und bat sie nun noch Folgendes hinzuzufügen: >>Ich habe erkannt woher meine Ängste rührten und dass es nicht meine eigenen Ängste waren. Aber ich bin auch daran gewachsen und mache jetzt etwas Gutes daraus.<<
Daraufhin nickte ich der Stellvertreterin Rebeccas zu. Sie verstand es als Aufforderung oder Einladung und ging nun die letzten Meter, kraftvollen Schrittes, auf die von mir hinzugestellte >Alternative< Stellvertreterin hinüber. Dort fassten sich beide Frauen an den Händen und lächelten sich an.

So weit so gut. Nun ging es darum, diese letzten Schritte mit Rebecca selbst noch einmal zu machen und ich bat ihre Stellvertreterin, ihre Energien aus der Rolle und damit auch schon dass was sie für Rebecca erarbeitet hatte, an die echte Rebecca zurückzugeben, indem sie dieser die Hände auf die Schultern legte. Dann führte ich die echte Rebecca zur Stellvertreterin ihrer Großmutter hinüber und diesmal lenkte ich die Schritte auch ganz bewusst, weil ihre Stellvertreterin sie schon freiwillig vorgegeben hatte. Trotzdem achtete ich immer darauf, ob ich bei Rebecca ein Zögern bemerkte, denn nicht selten ist es so, dass ein Stellvertreter viel weiter gehen kann (auch im metaphorischen Sinne), als es der realen Person möglich ist und auch dies gilt es immer zu überprüfen. Im Fachjargon nennt man dies Psychodynamik, wobei die Psychodynamik bei jeder Therapieform eine entscheidende Rolle spielt — oder zumindest spielen sollte. Damit ich meine Klienten in dieser Situation nicht überfordere bleibe ich deshalb auch immer ganz nah an ihrer Seite. Wie erwartet brach Rebecca zusammen als sie vor der Großmutter stand und ihre Emotionen waren viel, viel stärker als es ihre Stellvertreterin zuvor zum Ausdruck gebracht hatte. Ich beobachte dies oft bei Klienten, die in ihrer Aufstellung einem Verstorbenem begegnen, von dem sie sich zu dessen Lebzeiten nicht richtig oder gar nicht hatten verabschieden können. Ich ließ Rebecca deshalb die Zeit, die sie nötig hatte, sich nun gut von der Großmutter zu verabschieden und achtete lediglich darauf, dass sie dabei durchatmete und ihr Atem nicht stockte — so, wie ich es selbst gelernt habe. Dann wiederholten wir die Lösungssätze und die Gestik, wobei die Großmutter nun erneut die negativen Energien in Form von Existenzangst und Angst vor Verarmung über Rebeccas Handgelenke abstreifte und so zu sich zurücknahm. Ich achtete auch darauf, wie Rebecca nun reagierte und ob auch sie nun eine Veränderung spürte, so wie zuvor ihre Stellvertreterin. Rebecca horchte eine Weile in sich hinein, nickte dann und lächelte.

Nun begab Rebecca sich auf den Weg zu der Stellvertreterin, die ihr eigenes Leben und ihre eigene Zukunft repräsentierte und passierte dabei ebenfalls die Stellvertreterin ihrer Mutter, wo ich sie ebenfalls das wiederholen ließ, was auch schon ihre eigene Stellvertreterin zuvor zur Mutter gesagt hatte. Und auch hier achtete ich wieder genau darauf, ob Rebecca dies ebenfalls wirklich nachempfinden konnte ohne überfordert zu sein und sie meine Worte nicht bloß nachplapperte — oder ob es bei ihr nun nicht doch noch eine Bewegung hin zur Mutter geben würde. Alles war in Ordnung. Lediglich die Mutter, die sich bei den Worten von Rebeccas Stellvertreterin noch die Ohren zugehalten hatte, reagierte nun anders und blickte zu Rebecca hin, ohne sich dabei die Ohren zuzuhalten. Dann nickte sie zustimmend und es war spürbar, dass sie zu mehr einfach nicht in der Lage war und dies respektierten wir. Dann wandte auch die echte Rebecca sich ihrem eigenem Leben zu. Auch sie umfasst die Hände der betreffenden alternativen Stellvertreterin und nach einer Weile fragte ich Rebecca, wie sie sich nun fühle. Sie fühlte sich gut und ich fragte, wie es hinsichtlich ihrer Existenzängste wäre und Rebecca antwortete, im Moment sei alles OK. Dann wollte sie wissen, für was oder wen ich diese Stellvertreterin, deren Hände sie nun hielt, denn genau aufgestellt habe und ich erklärte ihr, sie stände für die Ist-Situation, also Rebeccas heutigem Leben mit allem was dazu gehöre, aber auch für alle Möglichkeiten, welche die Zukunft noch für Rebecca bereit hielte. >>Heißt das, ich habe nun die Möglichkeit mich frei zu entscheiden?<<, fragte Rebecca daraufhin. Ich nickte.

Vielleicht fragen sich einige Leser nun auch, gerade wenn sie selbst Ahnung von Aufstellungsarbeiten haben, warum ich Rebeccas Großmutter bei den toten Opfern ließ: Ich hatte von ihr keinen Auftrag ihr zu helfen und sie schien meine Hilfe auch nicht für sich selbst in Anspruch nehmen zu wollen. Mein Auftrag kam lediglich von Rebecca und ihr Anliegen bestand darin ihre Existenzangst zu überwinden. Ich finde es bei solchen Aufstellungen auch immer ein wenig linkisch, wenn ich am Ende den Aufsteller hinsichtlich seiner Symptome (oder Störungen) befrage, auch wenn diese das Anliegen für die Aufstellung umschrieben. Aufstellungen benötigen fast immer einige Zeit, bevor sie für den Aufsteller eine alltagstaugliche Wirkung entfalten. Was mich letztendlich davon überzeugte, dass das Ende der Aufstellung ein gutes und lösendes Ergebnis hervorgebracht hatte, war Rebeccas letzter Satz, oder besser gesagt, ihre letzte Frage.

Nicht genehmigte Vervielfältigungen, auch auszugsweise, oder eine nichtgenehmigte Verbreitung, der hier auf dieser Seite vorhandenen Texte, sowie die Erstellung illegaler Kopien, Manipulationen, etc. sind verboten und werden ausnahmslos strafrechtlich verfolgt!
Copyright 2010 by K.Weitzels als Teil von >Schicksal mag Bestimmung sein<, erschienen beim Schirner Verlag 2012.

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»Lösung der Übung 14: Der Zustand Ihres Erfolges«

Die Ideallösung oder besser gesagt, die >Idealkonstellation< sieht folgendermaßen aus: Wenn der Stellvertreter Ihres Erfolges bereit ist, mit Ihnen zusammen den Raum zu verlassen und Ihnen überall hin folgen würde – ohne dass Sie ihn dazu überreden oder gar zwingen müssten. Je näher der Stellvertreter des Erfolges dabei Ihrer eigenen Person ist, umso besser. Gehen Sie Seite an Seite, als Team, oder folgt Ihr Erfolg Ihnen in einigem Abstand, so als sei er sich doch noch nicht so ganz sicher? Achten Sie auch darauf, ob der Stellvertreter Ihres Erfolges sich dabei wirklich rundum wohl und fit fühlt, oder ob er dabei nicht doch unter körperlichen oder psychischen Symptomen leidet.
Dies gilt auch, wenn Sie statt Ihres persönlichen Erfolges Ihr persönliches Glück aufstellen.

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COMMENTS

  • Melinda Szabo

    Liebe Frau Weitzels,

    ich habe es mit dem “stillen benennen” für mein Glück / meinen Erfolg ausprobiert. (es war vor ca. vier Monaten) Die Person war ein Kollege von mir, der immer sehr freundlich zu mir ist. Ich konnte keine nennenswerte Änderung feststellen. Nach einem Monat etwa habe ich das eneut versucht – mit dem gleichen Ergebnis. Sein Verhalten war / ist das Gleiche, aber ich selbst spüre (jetzt) einen Aufstieg in meinem Beruf. Warum habe ich am Verhalten des Kollegen nichts neues feststellen können?
    Für Ihre Antwort danke ich.
    Viele Grüße,
    Melinda Szabo

    • Hallo Frau Szabo.
      Ich war nicht bei Ihrer “Mini-Aufstellung” dabei, deshalb ist es für mich schwer etwas dazu zu sagen. Allerdings habe ich Ihre Mail genau gelesen. Sie schreiben nämlich auch, dass Sie beim zweiten Mal keine >nennenswerte< Änderung feststellen konnten. Dies heißt aber genau genommen, dass es sehr wohl eine Veränderung im Verhalten des Stellvertreters für Ihren beruflichen Erfolg gab – wenn auch zugegebenermaßen nur eine sehr geringe. Daher lautet meine Frage: Wie deutlich ist denn der Aufstieg, den Sie nun beruflich spüren? Ist es mehr nur ein Gefühl, dass Sie sich im Job nun wohler zu fühlen, oder werden Sie öfter für gute Arbeit gelobt, oder wurden Sie gar befördert? Was auch sein kann, dass Sie ihr Arbeitsumfeld unbewusst zu ihren Gunsten manipuliert haben, in dem Sie für ihren beruflichen Erfolg einen Stellvertreter wählten, den Sie mögen und der Ihnen ebenfalls wohlgesonnen ist. Dies würde allerdings auch nur der Fall sein, wenn der besagte Kollege jemand wäre, der in Ihrer Firma eine Position innehat, die es ihm ermöglichen würde für Ihren beruflichen Aufstieg mit verantwortlich zu sein – also so etwas wie ein Vorgesetzter z.B. Manchmal ist es auch sehr schwer die kleinen Veränderungen an einem Stellvertreter wahrzunehmen, besonders dann, wenn es sich um eine stille Aufstellung handelt. Ggf. können Sie einen Stellvertreter aber auch einfach fragen, ob er selbst eine Veränderung wahrnimmt und wenn ja, ob diese eher positiv oder negativ ist. Ich hoffe jedenfalls, dass ich Ihnen hiermit ein wenig weitergeholfen habe. Vielen Dank jedenfalls für den Post und die Hauptsache ist auch, dass es aufwärts geht!

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