Gepflegt: Vom Scheitel bis zur Wade!

Normalerweise heißt es ja „Gepflegt vom Scheitel bis zur Sohle“, doch bei einigen Menschen trifft die Bezeichnung „Oben hui, unten Pfui“ viel eher zu. Allerdings merkt man dies immer erst, wenn der Sommer naht! Und auch wenn ich einigen Lesern nun, zumindest im metaphorischen Sinne, mit diesem Blog auf die Füße trete — sei’s drum!

Es gibt Frauen, bei denen sind die Haare immer frisch frisiert. Sie tragen immer ein perfektes Make-up, die Hände sind weich und gecremt, die Fingernägel immer perfekt manikürt oder mit teuren Gelnägeln, natürlich in Trendfarben, versehen. Die Beine selbstverständlich enthaart! Und die Herren haben immer einen ausrasierten Nacken. (Nichts finde ich im Übrigen ekeliger, wie einen Drei-Tage-Bart der den Nacken entlang, den Rücken hinunter wächst!) Die Herren sind jedenfalls immer gut rasiert, oder tragen einen gepflegten Drei-Tage-Bart, dort wo er hingehört selbstverständlich. —Ja selbst die Augenbrauen a la Theo Weigel werden regelmäßig gestutzt und die Hände sehen aus wie die eines Klaviervirtuosen.

Doch dann naht der Sommer und die Sandalen, bzw. Flip-Flops, werden aus dem Schrank gekramt! Und oh-je, plötzlich sieht man die armen, geschundenen, ungepflegten Füße der ansonsten so gepflegt wirkenden Damen & Herren. Mir fällt dazu nur ein Begriff ein: ASCHENPUTTEL! Und auch wenn ich finde, dass man das Tragen von Sandalen für Männer, egal ob mit oder ohne Socken, grundsätzlich und per Gesetz, umgehend und mit sofortiger Wirkung, verbieten sollte — es bleiben ja die Flip-Flops! Und zudem würde ein Sandalen-Verbot das Leid der Füße ja auch nicht mindern! Es wäre lediglich so, als ob man das Elend, unter dem Deckmantel der geschlossenen Schuhe, helfen würde zu vertuschen. So nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn!

Wenn ein Huhn ständig in einem Käfig gehalten wird oder ein Tier nicht die richtige Pflege bekommt, geht — zu Recht — ein Aufschrei der Empörung durch die Bevölkerung! Aber niemand schert sich um das Leid geschundener Füße! Vielleicht sollte man neben einem Veterinäramt also auch ein Pedibusamt einrichten? Dort könnten aufmerksame Bürger dann die Besitzer von gequälten Füßen melden und das Pedibusamt würde es sich dann zur Aufgabe machen, dass diese Fußquäler ihre Füße regelmäßig zu einer Fußpflegerin bringen? (Bliebe nur zu hoffen, dass dieses Amt bessere Arbeit leisten würde, wie bspw. das Veterinäramt, zumindest das unsrige hier.)

Jedenfalls wundere ich mich immer wieder darüber, wie viele Menschen es doch gibt, die keinen Bezug zu ihren Füßen haben! Und auch auf die Gefahr hin, dass ich einige Leser nun erschrecke oder gar verärgere — aber woran liegt es, dass einige Menschen so ein gestörtes Aschenputtel-Verhältnis zu ihren „eigenen“ Füßen haben? Die lieben Füße, die tagein tagaus unser Gewicht tragen müssen und dabei kaum Platz zum Atmen haben — vor allen Dingen, wenn sie auch noch regelmäßig in hochhackige Pumps gepfercht werden.

Was sind das für Menschen? Und was sagt es über ihre Persönlichkeit aus, dass sie sich ihrer Füße nicht bewusst sind. Ist das bloß ein blinder Fleck? Ja hören diese Leute ihre Füße denn nicht weinen oder gar schreien? Gut, zugegeben, es gibt auch solche Menschen, die laufen ihr Leben lang mit einem schwarzen 3cm langen und Drahtseil-dicken Haar auf der Nase rum, ohne dass es sie stört und es interessiert sie auch nicht, wenn sie ausgetrocknete Lippen oder Haken an ihren Fingernägel haben. Ja es gibt bei der Gattung Mensch selbst solche, die sich noch nicht mal an schimmeligen Essensresten stören, egal ob zwischen den Zähnen oder im ungepflegten Drei-Monats-Bart. Und dass man sich Äußerlich pflegt bedeutet ja auch noch lange nicht, dass man es innerlich ebenfalls tut. Wie viele äußerlich gepflegte Menschen gibt es nicht, deren Leber innerlich schreit, weil sie regelrecht in Bier ertränkt wird — so sehr, dass selbst die Nieren sagen, genug ist genug! Vom Husten der Nikotinlungen mal ganz zu schweigen. (Wisst ihr übrigens was wirklich paradox ist? Wenn ein Kettenraucher sich über Feinstaub beschwert!)

Aber jetzt komme ich zu sehr vom Thema ab. Zurück zu den Füßen. Ganz gruselig finde ich persönlich ja die Füße mancher Frauen, auf deren Nägel noch die Reste von drei Monate altem Nagellack haften oder die glauben, dass wenn man sich bloß die Fußnägel lackiert, wirke der Fuß automatisch gepflegt.  Natürlich kann man auch alles übertreiben und in den USA sieht man auch des Öfteren einmal Frauen, die selbst auf den Zehennägeln überlange Tipps tragen, die kunstvoll bemalt wurden. Selbstverständlich passen sie mit diesen Krallen nur noch in Sandalen, vornehmlich in die mit hohen Plateauabsätzen. Wobei die Fußnägel sich dann vorne über die Absätze biegen. Das sieht irgendwie sehr extravagant und gleichzeitig lustig aus – aber so lange die Sonne scheint und diese Damen mit ihren Füßen auch nicht in normales Schuhwerk steigen müssen, ist alles OK. Wobei, Vorsicht, gepflegt ist nicht immer gleich schön und auch ein nicht so schöner Fuß kann gepflegt sein.

Und vielleicht habe ich ja mit diesem Blog auch einige Leser wachgerüttelt? Die, denen es tatsächlich nicht bewusst war, dass sie ihre lieben Füßchen vernachlässigten. Es muss ja auch nicht immer gleich eine professionelle Pediküre sein, obwohl ich das nur jeden empfehlen kann. Aber ein bisschen Nagel- und Hornhautpflege hat noch keinem Fuß geschadet und über ein bisschen Feuchtigkeitscreme freut sich auch nicht nur das Gesicht! Ganz hoch im Trend liegen ja derzeit Fußpflegepraxen (oder waren es Zoohandlungen-?) die kleine Fische als Pediküristinnen beschäftigen. Diese fleißigen Mitarbeiter knabbern den Kunden, im wahrsten Sinne des Wortes, die Hornhaut von ihren Füßen. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten und vielleicht riecht so ein ungepflegter Fuß ja nicht nur nach altem Käse — wer weiß, vielleicht schmeckt er ja auch danach. Dann wären diese kleinen Knabber-Fische wohl Gourmets, so wie die Kobe-Rinder oder die Pata-Negra-Schweine!

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