Happy Birthday Rosi!

Heute vor genau einem Jahr haben wir Rosi bekommen. Rosi kommt aus Kroatien und wurde durch den Verein » #Weil Tiere lieber leben e.V. Hundevermittlung « nach Deutschland gebracht. Bei Ihrer Ankunft war Rosi ca. drei Monate alt, trotzdem feiern wir ihren Geburtstag am 13. März.

Ich weiß noch, wie verängstigt sie war. Sie hieß damals noch Kika und wollte sich weder von mir noch von Theo anfassen lassen. Theo hat sie dann einfach geschnappt und in seine Jacke gesteckt. Wir standen im Hof der Pflegefamilie bei Köln, wo Rosi morgens angekommen war und es war bitterkalt. Die warme Jacke schaffte dann, was Leckerchen und gutes Zureden zuvor nicht geschafft hatten! Auch im Auto, auf der Fahrt ins neue Zuhause, wollte Rosi zuerst gar nicht raus aus der Jacke und ich sagte so zu Theo (der ja eigentlich garkeinen neuen Hund gewollte hatte), dass es ganz danach aussähe, als wenn nun doch ER einen neuen Hund bekommen hätte und ich dann wohl noch einen zweiten für mich holen müsse! -Und als wenn Rosi es verstanden hätte, machte sie augenblicklich einen Satz aus Theos Jacke auf meinen Schoss und da blieb sie, bis dass wir Zuhause angekommen waren!

Die Angst war dann auch schnell verflogen und Rosis wahrer, wilder Charakter ließ nicht lange auf sich warten! Also lasst euch von den süßen Hundeaugen nicht täuschen, denn in Rosi haust ein Dämon Heimlich nennen wir Rosi deshalb auch gerne »Demolition Girl«. Sie zerpflückte ALLES, von Socken, Nasen und Fingern bis hin zu halben Baumstämmen und unzähligem Hundespielzeug. Aber welches Frauchen oder Herrchen eines Welpen kennt das nicht?

Vorbei sind auch wieder die Zeiten von sauberen Autoscheiben. Rosis nasse Nase schreibt regelmäßig Wunschzettel aufs Glas, wenn sie mal im Auto alleine bleiben muss und sei es nur für 5 Minuten! Vorbei sind auch wieder die Zeiten, wo man das Bett für sich alleine hat und die Decke nicht teilen muss. Sehr angenehm ist es auch, sich auf einen noch feuchten, frisch angenagten Kauknochen zu legen. Rosi hat die Angewohnheit, alles was ihr lieb und teuer ist ins Bett zu schleppen!

Aber natürlich hat so ein Hund auch ein paar praktische Seiten. Das Aufkehren der Krümel, die Theo beim Brotschneiden prinzipiell immer auf den Boden fegt, erübrigt sich seit wir Rosi haben genauso, wie die Jagd auf Spinnen. Die Anzahl der Spinnen hat seit Rosis Einzug jedenfalls drastisch abgenommen. Nur wenn Rosi manchmal auf eine besonders dicke Spinne draufbeißt und man es noch knacken hört, läuft es mir kalt den Rücken runter. Aber es gibt ja Länder, in denen gelten Spinnen als Delikatesse und Rosi ist durchaus ein Gourmet. So trinkt sie ihren Tee am liebsten mit Agavendicksaft und einem Schuss Mandelmilch.

Aber wehe, Rosi bekommt ihren Willen nicht. Zum Glück ist sie gut in Physik und kennt die Formel des geringsten Widerstandes, die da lautet: Weg x geringer Widerstand = Herrchen!

Es dauerte allerdings eine Weile, bis das Rosi Theo auch wirklich als Herrchen anerkannte. Am Anfang war er für sie nur ein überdimensional großer, sprechender Kauknochen.

Rosi hat sich dann auch entsprechend schnell eingelebt und wir fragten uns oft, welche Rassen da in ihr zum Vorschein kamen. Als Welpe hatte sie viel von einem Deutschen Pinscher ― nicht zuletzt wegen dem einen Schlappohr. Jetzt, als ausgewachsene Hündin, sieht sie jedoch genau aus wie ein Deutscher Schäferhund, wenn auch in Miniaturausgabe von knapp 10 Kilo. Auf Nachfrage, was für eine Mischung Rosi denn wäre, behaupten Theo und ich deshalb auch immer, Rosi sei ein reinrassiger Baltischer Zwerg-Schäferhund (Baltisch in Anlehnung an ihr Herkunftsland Kroatien.) Wir können das mit der erfundenen Rasse mittlerweile sogar so gut, dass wir beim Lügen noch nicht mal mehr rot werden und den Fragern auch nie Zweifel kommen. 

Nach eingehender Beobachtung, in den vergangenen 12 Monaten, sind Theo und ich jedoch zu der Erkenntnis gekommen, dass Rosi  noch nicht mal zu 100% ein Hund sein kann! Rosi ist vielmehr eine Mischung aus Hund, Erdferkel, Wasserratte und Känguru. Wer je gesehen hat, mit welcher Geschwindigkeit Rosi Löcher gräbt, tief genug, um sich ein Bein zu brechen, der erkennt das Erdferkel in ihr ― auch wegen dem notorischen Dreckkranz auf ihrer Nase!

Zudem liebt Rosi Wasser über alles und das in jeder erdenklichen Form ― auch als Schaumbad in der Dusche und, sehr zu meinem Leidwesen, auch in Form von Regen!

Øsel, das Universum hab ihn selig, hat beim Baden immer geschrien, als wolle man ihn Schlachten! Rosi hingegen genießt ein Bad und für sie ist es nach einem ausgiebigen Suhlen im Schlamm, oder einer Runde Brustkraulen in Nachbars Fischteich, die Krönung des Tages. Was das Känguru angeht, so haben wir jedoch lange überlegt, ob es nun eher die Gene einer Katze oder eines Kängurus sind, die da bei Rosi durchbrechen. –Rosi springt ohne Mühe und aus dem Stand auf den Küchentisch. Das schafft auch eine Katze. Aber als ich dann gesehen habe, wie Rosi im Wald einen ausgewachsenen Jagdhund mit den Fäusten verprügelt und dabei wie ein Boxer um diesen herumtänzelt, siegte das Känguru. (Übrigens lebt der Jagdhund noch und irgendwie steht er drauf, dass Rosi ihn regelmäßig nach Strich und Faden verhaut.) Rosi liebt es so wie so mit großen Hunden zu spielen und das höchste Vergnügen ist es für sie, wenn der Labrador der Nachbarn sich über sie wälzt!

Ich weiß nicht, ob Rosi je ein schriftstellerisches Talent entwickeln wird, so wie Øsel. Manchmal springt sie zu mir auf den Schreibtisch, meist um die Reste aus meiner Teetasse zu trinken, dann schaut sie mir eine Weile zu wie ich schreibe, bevor sie von einer Sekunde auf die nächste zur Seite fällt und mitten auf dem Tisch einschläft. Rosis großes Vorbild ist dabei der Kalenderhund auf meinem Schreibtisch: Öfter mal alle vier gerade sein lassen.

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Bildmaterial:

Titelfoto: Copyright by Kristine Weitzels

Post (Blog) Fotos: Copyright by Kristine Weitzels

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