Die liebe Not mit dem Hundekot!
Welcher Hundebesitzer oder welche Hundebesitzerin kennt das nicht? Wenn unser vierbeiniger Liebling mal wieder mitten auf den Gehweg kackt! Dann geht es darum, möglichst schnell einen Hundekotbeutel zur Hand zu haben! Denn erstens will Fiffi, nachdem er sein Geschäft verrichtet hat, zügig weiterlaufen, und zerrt schon an der Leine, während wir noch verzweifelt nach dem Beutel kramen, und zweitens ist uns selbst die Sache auch oft peinlich. Ich erinnere mich, wie Rosi als Welpe mal mitten vorm Eingang zur Kö-Gallerie in Düsseldorf einen Haufen abseilte! Oh-oh!
Einige Hundebesitzer sind da ja ganz praktisch veranlagt und binden sich die Hundekotbeutel im Fachjargon auch gerne als Kacktüten bezeichnet, wie ein modisches Accessoire gleich an die Hundeleine. Ich für meinen Teil bewahre sie lieber in einem Mini-Rucksack auf. Der Mini-Rucksack ist genau genommen ein Schlüsselanhänger für Kleingeld, den ich lediglich zweckentfremdet habe. Neben zwei „Notfall-Kack-Tütchen“ befindet sich darin Rosis Belohnungsfutter für Spaziergänge.
Zugegeben, das ist schon etwas umständlich. Bin ich in der Stadt unterwegs, muss ich den Mini-Rucksack zuerst aus meiner nicht eben kleinen Handtasche kramen. Dann muss ich den Rucksack öffnen (Kreppverschluss und Schnürsenkel), eine Tüte herausfischen, auseinanderfalten, auf links drehen, hineingreifen und dann endlich ― na ja, ihr wissen schon. Bis ich jedenfalls so weit bin, ist Rosi schon total genervt, weil ihr das alles natürlich viel zu lange dauert! Auf der anderen Seite ist der Rucksack bei langen Spaziergängen mit Rosi ganz praktisch, weil ich dann meinen Schlüssel ebenfalls daran befestige und die olle Handtasche zu Hause bleibt.
Aber kommen wir nun zur Suche nach einem Mülleimer für besagte volle Kacktüte. Ich glaube, nur ein Hundebesitzer weiß wirklich, wie wenig Mülleimer es noch in den Gemeinden gibt! Auf dem Land ist es besonders schlimm und wenn man dann ENDLICH einen Mülleimer findet, ist er voll ― meist mit Hundekottüten. Wen wundert es da also, dass so viele Hundebesitzer*innen die volle Kacktüte einfach auf den Gehweg schmeißen. Aber auch auf Parkbänken oder im Geäst der Bäume habe ich sie schon entdeckt. Dieser Blog hätte genauso gut “Über den Sinn und Unsinn von Hundekotbeuteln” lauten können.
Mich persönlich stören achtlos weggeworfene Hundekotbeutel wesentlich mehr als ein Hundehaufen. Der Haufen ist nach dem nächsten Regen wieder weg―der Plastikbeutel erst in ein paar Tausend Jahren! Am allermeisten ärgern mich dabei Plastiktüten mit Hundekot, die ich mitten im Wald finde! Was soll das, frage ich mich? Was stimmt nicht mit den Leuten, die ein biologisches Produkt und nichts anderes ist ein Hundehaufen letztendlich mitten in der Natur, in einer biologisch kaum abbaubaren Plastiktüte wegschmeißen?! Und auch die aus kompostierbarem Plastik (Bioplastik) verrotten nicht ganz.
Wenn wir in Zukunft also auf Kaffeebecher, Ohrenstäbchen und Strohhalme aus Plastik verzichten sollen und bitte versteht mich nicht falsch, auch ich habe bei den EU-Wahlen Grün gewählt, dann bitte soll man auch Plastiktüten für Hundekot verbieten. Laut einem Bericht von utopia.de* werden in Deutschland pro Jahr 500 Millionen Hundekotbeutel verbraucht.
*https://utopia.de/ratgeber/hundekotbeutel-gibt-es-eine-nachhaltige-variante
Ich habe dann mal folgendes gegoogelt: »Alternativen zur Plastiktüte für Hundekot«―und leider nichts wirklich Innovatives gefunden.
Zugegeben, ich brauche die Hundekottüten nur äußerst selten. Ich habe Rosi schon als Welpen angewöhnt, nicht auf asphaltierten oder gepflasterten Flächen ihr Geschäft zu erledigen. Stattdessen habe ich sie immer wieder ins Gras oder Laub gesetzt, nah an einem Strauch oder Gestrüpp. Es ist dasselbe Prinzip wie bei der Stubenreinheit. Rosi hatte das auch ganz schnell begriffen. Wenn ich heute mit ihr spazieren gehe, weiß sie, dass sie mit dem „Häufchen machen“ warten muss, bis wir im Wald sind. Dort sprintet sie immer irgendwo ins Unterholz, um ihr Geschäft zu erledigen, und dort darf ihr „Geschäft“ dann auch liegen bleiben―sehr zur Freude aller Fliegen!
Natürlich hat nicht jeder Hundebesitzer einen Wald vor der Haustür, aber warum sorgen die Gemeinden nicht für mehr Hundeauslaufplätze, so wie in Holland? Immerhin bezahlen wir Hundebesitzer Hundesteuer und mit dem Geld sollte man etwas für Hunde tun! Aber natürlich macht so ein Auslaufplatz nur dann Sinn, wenn man dort die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners mit einem Schüppchen aus Pappe aufsammeln kann. Kot und Schüppchen müssen an Ort und Stelle in einem Mülleimer entsorgt werden können, der regelmäßig geleert wird.
Hundehaufen auf Gehwegen oder Kinderspielplätzen müssen nicht sein. Aber wenn ein Hund da sein Geschäft verrichtet, wo er es nicht soll, dann weiß er nicht besser, weil Herrchen oder Frauchen es ihm nie besser beigebracht haben! Und ja, auch ein erwachsener Hund aus dem Tierheim ist noch lernfähig. Nicht lernfähig sind nur Herrchen und Frauchen! Aber auch die könn(t)en noch lernen, wenn sie denn wirklich woll(t)en―wozu gibt es sonst Hundetrainer, bzw. Hundetrainerinnen? (Wobei der Name Hundetrainer natürlich schon etwas irreführend ist. Eine viel bessere Bezeichnung wäre Frauchentrainer oder Herrchentrainer. Aber dann müssten wir Zweibeiner ja zugeben, dass wir unseren Vierbeinern nicht gewachsen sind.
Mein Fazit ist jedenfalls: ein Hundehaufen auf dem Gehweg ist nicht so schlimm wie ein Hundehaufen, der in einer Plastiktüte achtlos weggeworfen wurde! Pferdeäpfel* werden in der Regel ja auch nicht weggeräumt und die sind nach einem Regenguss nicht weg―ganz im Gegenteil. Eine wirkliche Alternative zum Hundekotbeutel aus Plastik ist mir leider nicht eingefallen. Natürlich könnte man kleine Minifaltkartons herstellen, die sich mit einer Handbewegung zur Hundekotbox aufrichten. Der Boden wäre dann aus dickerer Pappe, für den Fall, dass Fiffi mal Dünnpfiff hat und ein zusätzlicher doppelter Boden ließe sich als Schüppchen verwenden…, aber wie viele Bäume müssten dafür nicht gefällt werden?
Übrigens hat es Rosi sehr gefallen, für das Titelfoto Modell zu sitzen. Zwischendurch gab es nämlich immer jeder Menge Leckerchen und da Rosi nun mal ein kleines Vielfraß ist, nutzt sie jede Gelegenheit, um etwas abzustauben. Rosi steht zudem auch nicht mit den Pfoten im Klo, sondern sitzt in einem kleinen Eimer, den ich zuvor hineingestellt habe.
*Noch eine Anmerkung zu den Pferdeäpfeln: Feld- und Waldwege liegen oft voll davon. So mancher Hund findet die Hinterlassenschaften von Pferden zudem sehr schmackhaft. Rosi mag zum Glück keine Pferdesch…, aber ich habe im Wald mal einen Herrn getroffen, dessen zwei Hunde ganz wild darauf waren. Für den Mann war das ein echtes Dilemma, weil er seine Hunde kaum von der Leine lassen konnte. Dann erzählte er mir, dass er und seine Frau selbst Pferde hätten und nach einem Ausritt die Strecke immer noch mal mit dem Wagen abfuhren, um die Pferdeäpfel aufzusammeln. Ich fand das sehr nobel und der Mann erzählte weiter, dass er das nicht Aufsammeln auch deshalb so unverantwortlich fände, weil Pferdeäpfel für kleinrassige oder junge Hunde tödlich sein könnten, wenn das Pferd zuvor eine Wurmkur bekommen hätte. Ich wusste das nicht und weil ich gemerkt habe, dass viele Hundebesitzer dies ebenfalls nicht wissen, teile ich es hiermit ebenfalls.
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Bildmaterial:
Titelfoto: Rosi Copyright by Kristine Weitzels
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6 Foto: Rosi Copyright by Kristine Weitzels
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8-12 Fotos: Rosi Copyright by Kristine Weitzels