Ikea-Mädchen

Vor ein paar Wochen hat Theo sich mit einem Bekannten unterhalten. Wir kamen gerade von Ikea zurück, wo wir unser heiß geliebtes rosa Blümchensofa, nebst Flegel-Sessel, abgeholt hatten. Auch unsere neue Küche und das Bad kommen von Ikea. So wie fast alle Lampen, das neue Geschirr, die Gartenmöbel und und und. Theos Bekannter bezeichnete mich daraufhin, ein wenig abfällig, als Ikea-Mädchen!

Natürlich hätte ich mir auch eine Küche für 50.000 Euro und ein Badezimmer für 30.000 Euro wünschen können ― nur bekommen hätte ich es nicht. Erstens haben wir keinen Goldesel und zweitens finden Theo und ich, dass man auch noch leben muss. Was nutzt einem die teuerste Wohnungseinrichtung, wenn man dann dafür bei allen anderen Dingen jeden Pfennig dreimal umdrehen muss ― nur um die Raten für die Einrichtung bezahlen zu können? Nein, dann lieber eine Küche von Ikea für 3.000 Euro und statt dem teuren Designer-Ledersofa eins mit Stoffbezug – ebenfalls von Ikea.

In dem Blümchen-Sessel hat Theo übrigens schon Wurzeln geschlagen und dass er die Küche selbst hat zusammenbauen müssen, hat seinen kleinen grauen Zellen auch nicht geschadet. Mal ganz abgesehen davon, dass man meiner Küche wirklich nicht ansieht, dass sie nur einen Bruchteil dessen gekostet hat, was eine schöne „Marken“ Einbauküche normalerweise kostet! Zwar muss man seine Ikea-Möbel in der Regel selbst zusammenbauen, aber deshalb sind die Sachen qualitativ nicht schlecht. Die Zeiten, wo Ikea-Möbel die Qualität von Jaffa-Kisten hatten, sind jedenfalls lange vorbei!

Ich persönlich glaube ja auch, dass ein Teil des Ikea-Erfolges tatsächlich damit zusammenhängt, dass man gerade als Käuferin, nachdem man seine Möbel selbst zusammengebaut hat, auch so etwas wie ein Erfolgserlebnis hat. Ich jedenfalls bin immer mächtig stolz auf mich, wenn ich eine Ikea-Kommode oder einen Ikea-Schrank ganz alleine aufgebaut habe!

Und was mir auch gefällt, dass Ikea wirklich alles anbietet – egal ob Waschbecken, Kopfkissenbezug, Mülleimer, Lampe oder Wohnzimmerschrank. Außerdem ist alles aufeinander angestimmt. So passt das Sitzkissen von dem kleinen Holzklappstuhl, der eigentlich in den Garten gehört und der bei mir im Bad steht, genau zum Motiv meiner neuen Handtücher. Nicht nur daran merkt man, dass die Ikea-Designer beim Entwerfen der Produkte nachdenken. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber Ikea-Möbel sind nicht nur qualitativ gut, sondern auch praktisch. Jedenfalls gibt es bei Ikea-Möbeln keine toten Ecken die ungenutzt bleiben. So habe ich selbst für eine kleine Ecke im dritten Stock der Mühle bei Ikea noch den passenden Schrank gefunden.

Passend zu meinem rosa-hellblauem Sofa haben wir uns auch rosa und hellblaues Geschirr bei Ikea gekauft. Ich brauche auch keine Teller die 100 Euro das Stück kosten. Wenn der Teller auf den Boden fällt ist er nämlich genauso kaputt wie der von Ikea. Und bei Ikea bekomme ich für 100 Euro zudem gleich drei Service – für jede Gelegenheit das passende und so sieht man sich auch nicht so schnell satt an seinem Geschirr. (Geht das überhaupt? Kann man sich an einem Geschirr satt sehen? Vielleicht wäre das ja dann die Diät schlechthin??)

Ich stehe also dazu, dass ich ein Ikea-Mädchen bin. Und wenn ich ein Ikea-Mädchen bin, dann ist Theo auf jeden Fall ein Ikea-Junge! Schade nur, dass Ikea (noch) keine Schuhe verkauft!

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Bildmaterial:
Titelfoto: Pixabay free images, commercial use & mods allowed
Post (Blog) Fotos: Copyright by Kristine Weitzels

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